Mittwoch, 24. Mai 2017

Bleilochtalsperre

Wie in jedem Verein herrscht auch bei uns ein reges Ein- und Austreten der Mitglieder. Meist durch Studium oder Beruf sind Ruderer gezwungen ihr Revier zu wechseln. Das finden wir sicherlich immer schade, doch birgt es auch neue Möglichkeiten. Als uns Martin verlassen musste fanden wir das extrem schade. Doch wir bleiben in Kontakt und immer wenn es ihn nach Berlin verschlägt kommt er zumindest einmal vorbei um mit uns zu rudern. 
Als wir ihm schöne Bilder von einer unserer Wanderfahrten letztes Jahr schickten lud er uns kurzerhand zu seinem neuen Verein ein. Das Angebot konnten wir nicht ausschlagen.
Lange Rede kurzer Sinn - am 19. Mai saßen Florian, Lars und ich im Auto Richtung Saalburg um die Bleilochtalsperre vom Wasser aus zu besichtigen.
Nachdem das Motto "Stau" sich auf der Autobahn konsequent zeigte kamen auch noch unwetterwertige Winde und sintflutartige Regenfälle hinzu. Aber wir erreichten nach unserer Schleichfahrt auf der Autobahn dennoch unser Ziel.

Als wir das idyllisch gelegene Bootshaus gefunden hatten kehrten wir in die gute Stube ein. Hier saßen schon alle vom Jenaer Kanu- und Ruderverein zusammen und aßen ihr Abendbrot. Wir gesellten uns dazu. Das Eis war schnell gebrochen und wir klönten bis tief in die Nacht.

Am nächsten Morgen dann aufgestanden. Erster Blick aus dem Fenster - ein spiegelglattes sommerliches Gewässer mit leuchtenden Rapsfeldern am Horizont.
Zusammen gefrühstückt und dann schnell die Boote angeriggert.
so steh ich gerne auf ;-)

Mit den Booten Buchhorn und Bayern machten sich 7 Ruderer Richtung Harra auf. Weitere Ruderer gingen auf die kürzerer Umfahrt durch die Buchten. Sie mussten aber auch zeitiger zurück um noch das Lamm für den Abend vorzubereiten.

Derweil waren Flo und ich auf der langen Tour. Durch schöne bergige Landschaften ruderten und beneideten wir die einsam gelegenen Häuschen die sich immer wieder zwischen den Bäumen versteckten. 

Je weiter wir kamen um so mehr musste Sandra, unsere Steuerfrau, auf den Kurs achten. Die „Schlucht“ wurde schmaler und man durfte nicht zu nah den Ufern kommen. Es kann extrem flach sein und das Risiko sich das Boot zu schrotten war hoch.

…immer an unserer Seite…

schon idyllisch

In Harra angekommen wagen wir nicht noch die letzten Kilometer zu rudern weil es doch zu wenig Wasser unterm Kiel zu sein scheint. Wir rudern zurück bis zum Bad Lobensteiner Ruderverein. Dort legen wir an - holen die Boote raus und gehen den Hang hinauf zu einer Gastronomie. 

Gut gestärkt mit Soljanka und Schnitzel setzen wir unsere Rücktour fort.
angelegt

…auf zum futtern

Postkarte gefälligst?


Am Boothaus angekommen begrüßen uns schon die Kinder und Ruderer der anderen Mannschaften. Sie haben bereits seit Stunden das Lamm am Spieß gedreht und gesalbt. Wir bringen schnell das Boot ins Trockene und helfen den Tisch decken.

Den ganzen hungrigen Mäulern serviert „Brostie“ die leckeren Stücken Fleisch. Mit Kuchen, Kaltgetränken und leckeren Salaten ist das ein Festmahl wie es im Buche steht.
Unser Gastgeber

Lekka Lamm…

Ein Traum…

Es wird bis spät in die Nacht geplaudert und Ruderweisheiten getauscht. Wir sitzen um die Feuerschale und man quatscht als würde man sich schon ewig kennen. Die Berliner sind vom Sternenmeer am Himmel geflasht.

Fire

Gemütlich am Feuer…

Geschichten…

Am nächsten Morgen nach leckerem Frühstück geht es erneut aufs Wasser. Diesmal für alle Richtung Talsperre. Leider darf man nicht komplett ran – aus Sicherheitsgründen. Doch zu Wissen das es hinter dem 65 Meter hohen Bauwerk steil abwärts geht ist schon beeindruckend. Der sich dadurch resultierende Stausee ist der vom Fassungsvermögen größte Stausee Deutschlands.

Ich mache natürlich meine obligatorischen Selfies. Danach geht es weiter durch die gefluteten Buchten. Eine schöner als die andere. 

Pollux an der der Talsperre

Wieder am Bootshaus angelegt werden die Reste des Vorabends vernichtet. So ein Lamm hat 'ne ganze Menge an sich dran.

Leider nähert sich damit auch schon das Ende unserer Tour. Die letzten Boote werden verstaut - die Räume geputzt und das Gepäck in den Autos verstaut.

Schweren Herzens verabschieden wir uns und düsen wieder gen Berlin - diesmal zum Glück ohne Staus und Unwetter.

Mit den Jungs und Mädels aus Jena lässt sich auf jeden Fall Pferde stehlen und sicherlich war das nicht unsere letzte Tour zusammen.

1000 Dank für Eure Gastfreundschaft.
Wir kommen wieder ;-)


Helge Kubath © 2017